Ihre Browserversion ist veraltet. Wir empfehlen, Ihren Browser auf die neueste Version zu aktualisieren.

Umzüge

Innerhalb der Handlung des Buches zieht Margaret mehrmals um.
 

Der erste Umzug, bei dem sie noch ein kleines Mädchen von neun Jahren ist, wird in Kapitel 1 retrospektiv erwähnt. Der Vater bringt seine kleine Tochter Margaret zu seiner Schwägerin nach London, damit das Kind dort zusammen mit seiner Cousine Edith aufwächst. Die Trennung von den Eltern und die Umstellung vom Alltag in einer kleinen Landpfarrei zu dem in einem vornehmen Haus in London verlangen der Kleinen viel ab, doch sie lebt sich bald gut in ihrer neuen Umgebung ein. Tante Shaw und Cousine Edith nehmen sie liebevoll bei sich auf. Margaret besucht ihre Eltern und ihren Bruder, Frederick, jeweils in den Ferien.
 

Der zweite Umzug ist jener von London zurück in das Pfarrhaus im New Forest. Margaret ist inzwischen achtzehn Jahre alt. Ihre Cousine Edith heiratet Captain Lennox, so dass das Backfisch-Dasein der beiden Cousinen zu Ende ist. Margaret freut sich für ihre Cousine – und auf die Rückkehr zu ihren Eltern. Sie malt sich das Leben in ihrem eigentlichen Zuhause in den schönsten Farben aus, nicht ahnend, dass ihr bald ein weiterer Umzug in ein gar nicht so attraktives neues Heim bevorsteht.
 

Bei diesem dritten Umzug kommt wirklich alles zusammen: ihre Pläne werden zunichte gemacht, die unangenehme Aufgabe, ihrer Mutter den schwerwiegenden Entschluss ihres Vaters zu eröffnen, fällt ihr zu und schließlich muss sie den Umzug auch noch selbst organisieren und durchführen. Das bringt die junge Frau an die Grenzen ihrer Fähigkeiten und ihrer Belastbarkeit. Aber sie hält sich wacker. Nachdem die Zelte in Helstone abgebrochen sind, muss in Milton erst noch eine neue Wohnung gefunden werden. Hier kommt ihr die Weltläufigkeit zugute, die sie sich durch ihr Aufwachsen in London angeeignet hat. Dennoch hat sie es dabei nicht leicht, denn in Milton-Northern weht ein anderer Wind als in der royalistischen Landeshauptstadt.
 

Der vierte Umzug hat einen besonders traurigen Anlass. Zwar zieht sie zurück zu ihrer geliebten Tante Shaw und sie muss dieses Mal nicht so viel organisieren. Aber durch den schweren Verlust, den sie erlitten hat, wäre sie auch gar nicht dazu in der Lage, sehr zielgerichtet zu denken und zu handeln. Immerhin hat sie einen so klaren Kopf, dass sie weiß, dass sie sich von den wenigen Freunden, die sie in Milton hat, verabschieden muss. Es geschieht alles recht überstürzt, aber sie ahnt, dass sie so bald nicht zurückkommen wird und es bereuen würde, wenn sie sich nicht in aller Form verabschiedet hätte.
 

Das Ende der Geschichte deutet an, dass es in Kürze einen weiteren Umzug geben wird. Dieses Mal ist der Anlass ein freudiger, und er wird Margaret mit der Stadt versöhnen, in der sie so viel leiden musste.
 

Und wie liefen die Umzüge in der damaligen Zeit in England ab? Am genauesten ist Margarets dritter Umzug beschrieben, als die Familie Hale von Helstone nach Milton zieht und die gesamte Organisation an Margaret hängenbleibt. Auch im viktorianischen England gab es Möbelpacker, Zeitungsanzeigen für zu vermietende Wohnungen und Häuser sowie Besichtigungen und Verhandlungen mit Vermietern. Die Unterschiede zu heute liegen eher im Detail: obwohl es damals schon Pappboxen gab, konkurrierte der Umzugskarton noch nicht mit der Holzkiste, in der man sein Hab und Gut transportierte. Sicher hat das auch damit zu tun, dass der Transport in Kutschen und mit der Eisenbahn bewältigt wurde und daher sehr viel rauer war als im gut gefederten Lkw auf asphaltierten Straßen. Ein weiterer Punkt, der aus heutiger Sicht ungewöhnlich wirkt, ist die Tatsache, dass die Hales ihre Möbel am Bahnhof zwischenlagern und erst vor Ort auf Haussuche gehen. Dies ist teilweise dadurch bedingt, dass der Familie kaum Zeit bleibt, um in aller Ruhe zu planen. Teilweise mag es auch daran liegen, dass eine Reise von Süd- nach Nordengland damals länger dauerte und beschwerlicher war als heute. Möglicherweise war das Einlagern von Möbeln auch ein üblicher Vorgang und nicht allzu teuer.